Vom 10.02 bis zum 16.02.2019 fand das zweite internationale Treffen im Rahmen des Erasmus+ Projekts statt.

Diesmal trafen wir, insgesamt 40 Schüler aus Spanien, Italien, Finnland, England, Deutschland und Kroatien uns in Tampere, der drittgrößten Stadt in Finnland. Mit uns vier Deutschen sind Herr und Frau Dehning von Bremen über Frankfurt nach Helsinki geflogen. Von dort aus haben wir den Zug nach Tampere genommen.

Endlich am Tamperer Bahnhof angekommen, wurden wir sehr herzlich von unseren Gastschülern und ihren Familien begrüßt.


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Während der zwei Jahre, die das Erasmus+ Projekt dauert, treffen sich die Schüler aus den 6 verschiedenen Schulen und Ländern nacheinander in jedem der Länder und beschäftigen sich eine Woche mit einem bestimmten Thema.

In Tampere haben wir uns mit den Themen Landschaft, Wetter und Klima, hauptsächlich natürlich mit der Landschaft Finnlands beschäftigt, aber wir bekamen auch einen Eindruck über das Klima in den anderen Ländern, da jede Gruppe eine Präsentation über die Landschaft in ihrer Heimat vorbereiten musste. Diese wurden am Montag, den wir in der Schule verbracht haben, vorgestellt. Von Diashow bis Powerpoint-Präsentation war alles dabei und es war echt interessant, auch etwas über Länder wie Finnland und Kroatien zu lernen, über die man nicht so viel weiß wie z.B. über Italien.

Nach einem Vortrag des finnischen Geschichtslehrers über Finnlands Vergangenheit, haben wir uns in gemischten Gruppen gegenseitig kennengelernt und ausgetauscht.

Danach durften wir eine Stunde am Unterricht unserer Gastschüler teilnehmen. Das war kein Problem, denn am lyseon lukio (unserer Gastschule) kann man das International Baccalaureate Diploma absolvieren und so konnten wir einfach Unterricht auf Englisch mitmachen. Am Abend trafen wir uns in einem Shoppingcenter zum Schokolade für die Familien kaufen und waren anschließend bei Hesburgers, einer finnischen Version von Burger King.

Am Dienstag verbrachten wir den Vormittag im Wald, wo wir zu einer kleinen Hütte gewandert sind und uns oben angekommen am Lagerfeuer ein wenig aufgewärmt haben. Doch auch das hat uns nicht wirklich gegen die Kälte geholfen, denn die Temperatur lag bei -7° Celsius, was für einen finnischen Winter sogar noch warm ist! Abgesehen davon war das Wetter fantastisch und man konnte erkennen, wie wunderschön die Natur in Finnland ist.

Am Nachmittag besuchten wir das Vapriikki Museum, wo wir eine private Führung über den Bürgerkrieg in Finnland bekamen.

Das Highlight der ganzen Reise war für uns Deutsche definitiv der Dienstagabend. Wir haben uns gemeinsam mit den englischen Schülern und unseren Austauschpartnern erst in einer öffentliche Sauna aufgewärmt um anschließend in einem Loch im gefrorenen See schwimmen zu gehen.

Am nächsten Tag sind wir zweieinhalb Stunden mit dem Bus nach Turku gefahren und haben das Schiffahrtsmuseum und eine Kathedrale besichtigt. Am Mittag durften wir die Stadt alleine erkunden und am Nachmittag waren wir im Aboa Vetus & Ars Nova Museum, wo wir uns mittelalterliche Ruinen und moderne Kunst angesehen haben.

Donnerstag durften wir mit ansehen, wie der Abschlussjahrgang der Schule die Schule verließ. Das ist ein großes Event in Finnland, die Schüler verkleiden sich und veranstalten eine Show für/mit den anderen Schülern und Lehrern und fahren dann auf Transportern durch die Stadt und werfen Süßigkeiten.

Auch wenn die Show auf finnisch war und man dementsprechend nicht viel verstanden hat, war es sehr lustig mitanzusehen.

Nach dem Mittagessen in der Schule, das übrigens kostenlos für alle Schüler ist, hatten wir eine Stunde Freizeit, in der uns die Finnen den höchsten Turm in Tampere gezeigt haben. Ganz oben im Turm befindet sich ein Café und die Wände waren komplett verglast, weshalb wir einen wundervollen Rundumblick über die Stadt hatten. Danach besuchten wir eine Ausstellung mit Eisskulpturen, die aber leider schon zu Schmelzen begonnen hatten, da wir an diesem Tag nur 0° Celsius hatten.

Auch die Schnee- und Eisskulpturen, die wir im Anschluss selbst anfertigen durften, um den Eingang der Schule zu dekorieren, schmolzen leider ein wenig. Trotzdem hatten wir alle viel Spaß beim Ausleben unserer Kreativität und es sind interessante Skulpturen zustande gekommen.

Am Freitag, unserem letzten Tag, sind wir zu einem See gewandert, um dort Schlitten zu fahren. Danach stärkten wir uns mit Donuts, für die Tampere bekannt ist und konnten die verschneite Landschaft und den See von oben betrachten, da sich das Café in einem Aussichtsturm befand.

Den Mittag verbrachten wir wieder in der Schule und arbeiteten weiter an unserer Dekoration der Eingangstreppe.

Im Anschluss sahen wir bei der Nachmittagstanzvorführung des Wanhat zu.

Wanhat ist eine Art großer Abschlussball für die Schüler des 11. Jahrgangs, er beginnt schon morgens und geht bis spätabends. Es ist der wichtigste Tag in ihrer Schulzeit für die Schüler/-innen einer finnischen High School (abgesehen vom Schulabschluss) und schon Monate vorher üben sie komplizierte Choreografien ein.

Am Abend teilten wir uns auf: Diejenigen, deren Gastschüler in der 11. Klasse waren, verbrachten auch den Abend auf dem Ball und der Abendparty. Die anderen Schüler sahen sich ein Eishockeyspiel an. Es war ein echt schöner Abend, und unsere Austauschpartner an diesem wichtigen Tag begleiten zu können, war echt spannend!

Am Samstagvormittag haben wir noch etwas in den Familien unternommen, mussten dann aber auch unsere Koffer packen, denn mittags um 14 Uhr hieß es schon Abschied nehmen.

Alles in allem hatten wir eine tolle und unvergessliche Zeit in Tampere. Finnland ist wunderschön mit seinen unzähligen Seen und Wäldern und dem Schnee, der in der Sonne glitzert. Es war sehr interessant für uns, eine andere Schule und ein so fortgeschrittenes Bildungssystem kennenzulernen. Die finnischen Familien waren sehr herzlich und einen Einblick in die dortige Kultur zu bekommen, war echt spannend.

Wir haben so viele tolle und lustige Menschen kennengelernt und können das Treffen in Deutschland kaum erwarten!

Danke an die EU, die uns das alles ermöglicht! Ein großes Dankeschön auch an Frau Haltermann und Frau Fenske, die hier in Deutschland alles organisieren und natürlich an Herrn und Frau Dehning, die uns auf unserer Reise begleitet haben!