So vervollständigte die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler den Satz "Ohne mein … könnte ich nicht leben!", den Regina Haack von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Rahmen der 90-minütigen Schulung zum Umgang mit WhatsApp in der Klasse 5d zu Beginn an die Tafel geschrieben hatte.

Laut der Referentin sei dies durchaus keine besorgniserregende Antwort, doch sie verdeutliche die Wichtigkeit der Smartphones im Leben der 10- und 11-Jährigen und die damit einhergehende Notwendigkeit, bereits Fünftklässler im richtigen Umgang mit WhatsApp zu schulen, obwohl die App erst ab 13 Jahren nutzbar sei – bis vor Kurzem sogar erst ab 16 Jahren. "Aber wieso erlauben uns unsere Eltern denn den Umgang mit WhatsApp, wenn es erst ab 13 Jahren erlaubt ist?", fragte eine Schülerin treffend. Und genau hier sieht Regina Haack einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt: Nicht nur die Fünftklässler sollten in der Nutzung von WhatsApp geschult werden, auch die Eltern des gesamten Jahrgangs müssten bei einem Elternabend darüber informiert werden, wie sie ihren Kindern einen altersgemäßen und sicheren Umgang mit dem Smartphone erlauben können.

Die Klasse 5d jedenfalls begrüßte die ungewohnte Situation, im Unterricht das Handy herausholen und WhatsApp nutzen zu dürfen. "WhatApp bietet viele Vorteile", betonte Regina Haack, und auf Kärtchen waren diese in Gruppenarbeit auch flink von den Schülerinnen und Schülern notiert: einfaches und schnelles Kommunizieren, auch durch Sprachnachrichten, Gruppenbildungen, Emojis und natürlich die kostenlose Nutzung.

Doch auch beim Aufschreiben der Nachteile gab es kein langes Zögern in der Klasse 5d: Spitzenreiter der Nachteile waren ganz eindeutig Kettenbriefe, und fast jedes der Kinder hatte damit bereits negative Erfahrungen gemacht, wie sich im Stuhlkreisgespräch herausstellte. Die Angst, Drohungen oder sogar Morddrohungen könnten wahr werden, war allgegenwärtig, auch wenn die Kinder eigentlich wussten, dass von Kettenbriefen keine reelle Gefahr ausgehen kann.

Nach dem Schauen einiger Videosequenzen zum höflichen Umgang mit dem Smartphone im Kreis von Freunden bot Regina Haack noch praktische Tipps und Anleitungen, beispielsweise zum Deaktivieren der "zuletzt online"-Funktion oder der Lesebestätigung. Viele der Schülerinnen und Schüler, die laut Befragung täglich mit zwischen 250 und 350 WhatsApp-Nachrichten zu kämpfen haben, waren für diese Tipps dankbar. Regina Haack betonte, dass die Kinder von heute mediale Aufgaben zu bewältigen und Kompetenzen zu erwerben hätten, die ihren Eltern oder Lehrern die Kindheit noch nicht erschwert hätten.

Umso erfreuter war die Klasse 5d über diese kurzweilige und abwechslungsreiche Schulung und bedankt sich herzlich bei Regina Haack für ihren kompetenten Einsatz am Cato!